Sieben Stufen zu einer nachhaltigen IT

  • Nachhaltigkeit steht zunehmend im Mittelpunkt von Unternehmen. Mittels Green IT lassen sich die CO2-Emissionen im Unternehmen substanziell senken. Dafür braucht es aber eine umfassende Strategie. Die Entwicklung hin zu einer emissionsarmen IT-Landschaft ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Ein Ansatz dazu in sieben Bereichen:

    • Der Dreh- und Angelpunkt: Dieser ist und bleibt auch in der IT der Mensch. Im IT-Team muss eine Nachhaltigkeitskultur verankert sein, um die Transformation zur Green IT schaffen zu können. Um Nachhaltigkeitsziele schneller zu erreichen, ist die Unternehmenskultur zu erweitern. Im Rahmen eines Governance-Prozesses sollten dezidierte Teams für nachhaltige IT eingesetzt werden, die Unterstützung durch die Geschäftsführung erhalten.

    • Strategie: Die Transformation zur Green IT muss geplant werden. Eine Analyse und Bewertung der bestehenden IT-Landschaft ist die Grundlage für den effektiven Umstieg. Wie groß ist der ökologische Fußabdruck der IT derzeit? 

    • Digitalisierung: Es lohnt sich, über die reine IT hinaus zu denken. Ansatzpunkte für Verbesserungen zu mehr Nachhaltigkeit lassen sich auch in der Wertschöpfungskette und in den Kernbereichen des Geschäftsmodells identifizieren. Digitalisierung für mehr Effizienz, eine grundlegende Konsolidierung der Anwendungslandschaft bis hin zur Abschaltung von ineffektiven Anwendungen führen zu einem nachhaltigen Business.  

    • Transformation in die Cloud: Ein Schlüsselfaktor zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks ist die Transformation in die Cloud. Idle-Times (also Zeiten, in denen die CPU nicht ausgelastet ist, aber vollen Strom zieht) sind die größte Verschwendung im Betrieb von Servern, CPUs und allen Komponenten. In der Cloud verbrauchen Workloads und Speicherplatz weniger Energie – und stoßen somit weniger CO2 aus. Die Virtualisierung der Server ermöglicht es Unternehmen, Ressourcen wie Rechenleistung oder Speicher zu teilen. Hardwareressourcen lassen sich besser managen, die Kühlung optimieren, die eingesetzte Energie effektiver nutzen. Eine Cloud-Lösung ist beim Energieverbrauch gegenüber einer On-Premise-Lösung laut Microsoft-Studie um bis zu 90 Prozent effizienter.
      Der sogenannte PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) zeigt die Energieeffizienz eines Rechenzentrums an. Dabei wird die gesamte zugeführte Energie in Verhältnis zum Energieverbrauch des IT-Equipments gesetzt. Je näher der Wert bei 1,0 liegt, umso besser die Energiebilanz des Rechenzentrums. Wichtig ist auch zu wissen, welche Energiequellen für die Stromversorgung des Rechenzentrums genutzt werden.

    • „Cloud native“: Ein reiner Lift-and-Shift-Ansatz, also das Verschieben der On-Premises-Applikationen in die Cloud ohne Designänderungen, führt zu keiner signifikanten Verringerung der CO2-Emissionen. Anwendungen sollen „Cloud native“ entwickelt werden, um Cloud-Funktionen voll ausschöpfen zu können.

    • IT-Architektur: Gerade kleinere Unternehmen haben ihre IT-Infrastruktur nach und nach aufgebaut, einzelne Komponenten sind nicht aufeinander abgestimmt. Die IT-Architektur ist somit ineffizient. Mit einer Optimierung und Verschlankung von IT-Landschaften kann eine substanzielle Verringerung des ökologischen Fußabdrucks erreicht werden. Eine nachhaltige IT-Architektur kann auch die Übertragung von Daten reduzieren und die Kommunikation mit der Cloud effizienter gestalten.

    • Software-Architektur: Nachhaltigkeit sollte ein Grundpfeiler der Software-Architektur sein. Denn sie bestimmt wesentlich mit, wie groß die Hardware dimensioniert werden muss, wie viel Energie diese verbraucht und wie lange die Hardware genutzt werden kann. Das Sparpotenzial beim Energiebedarf durch optimierte Software-Architekturen und Anwendungen kann mitunter 50 Prozent betragen.

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